25. September 2012

Am Freitag wurde das Sightseeing Wochenende eingeläutet. Zuerst stand der Historische Hafen auf dem Plan. Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Die Strecke mit dem Taxi zufahren, wäre wahrscheinlich doppelt so schnell gegangen und auch nicht wirklich teuer gewesen! Aber wir wollten uns auch mal mit einem landestypischen Bus auf Reisen begeben. Der Bus ist mit geschätzten 20 Km/h gefahren. So dauerte die Reise circa eine Stunde. Aufgrund der gedrosselten Geschwindigkeit hatte man zumindest die Chance die Landschaft zu genießen. Überall mehr oder weniger dasselbe Bild. Ein Gebäude nach dem Anderen wird aus dem Boden gestampft.  Umgeben von hohen, mit Wald bestückten Bergen. Wirklich sehr ansehnlich. Was ich auch jedes Mal wieder faszinierend finde, sind die Bambusgerüste, die extreme Höhen annehmen können. Wir sind so gut wie die komplette Zeit parallel zur Bahnschiene gefahren, die im Moment gebaut wird.

Im Örtchen angekommen, wurden wir direkt von 4 Taxifahrern in Empfang genommen. Sie haben uns auf einer Stadtkarte die Sehenswürdigkeiten gezeigt und uns den Preis vorgeschlagen. Nach kurzem verhandeln bzw. überlegen, haben wir uns dann für die Friedhof und den alten Leuchtturm entschieden. Der Friedhof war riesengroß und wurde zu Ehren der gefallenen Soldaten der roten Armee, die an der russischen Ostfront an der Seite der Alliierten gegen das Kaiserreich Japan kämpften, errichtet.

Danach sind wir zur der Aussichtsplattform gefahren, auf der sich auf der alte Leuchtturm befand. Wiedermal eine schöne Kulisse, trotz des bewölkten Wetters und des Nebels.

Nächste Woche geht 1/5 der Menschheit in den Urlaub. Die goldene Woche steht an. Zu der Zeit finden auch keine Vorlesungen statt. Also dachte ich mir: Zeit für das Entdecken neuer verrückter und skurriler Sachen.

Die Jungs aus Mainz (Micha, Sebastian & Flo) hatten den Ausflug nach Peking schon gebucht. Netterweise darf ich mich ihnen anschließen. Also habe ich den Flug und das Hostel vom 27.09. bis zum 06.10. gebucht. Am gleichen Tag bekam ich eine Mitteilung per Mail, dass meine Kreditkarte nicht gedeckt war. Also buchte ich Geld von meinem Girokonto um. Am nächsten Tag (hier war ich davon ausgegangen, dass die KK nun über ausreichend Kapazität verfügt) buchte ich den Flug erneut. Es kam wie es kommen musste! Am Montag bekam ich einen Anruf vom Reiseanbieter! Meine KK wäre nicht gedeckt. Letztenendes habe ich den Flug über eine Notkreditkarte (danke Flo K.) gebucht. Ähnliches passierte mit der Buchung des Hostels. E-Mail bekommen. Falsches Datum. Anruf beim Hostel. Missverständlichkeiten beseitigt (hoffentlich) Also geht es am Donnerstag auf nach Beijing.

 

Am Sonntag sind wir mit dem Bus nach Dadong. Der Ort liegt direkt an der nordkoreanischen Grenze. Die Fahrt dauerte circa 4 Stunden. Eigentlich sollten die kleinen Busse (Kategorie Mitsubishi aus den 70ern) Platz für 8 Mitfahrer bieten. Naja, wir waren zu sechst und kamen gerade so mit den Plätzen aus. Wir hatten echt einen verrückten Busfahrer. An der Landstraße worauf wir fuhren wurde eine neue Straße angebaut. Allerdings war diese noch abgesperrt. An dem am Boden liegenden und überfahrenen Verkehrsschild konnte man erkennen, dass Jemand die Blockade schonmal durchbrochen hat. Mich würde nicht wundern, wenn es der unsrige Busfahrer dies verursacht hat. Als der Busfahrer sein Fahrzeug getankt hatte, scheinbar ist der Tank ein bisschen löchrig. Im Bus roch es so, als wäre die Tankladung komplett im Bus gelandet. Immerhin war der Geruch dann nach 10 Minuten von fauligen Fischgeruch übertüncht worden.

In Dadong angekommen, haben wir dann die Mauer erklungen. Dabei kamen meine sportlichen Defizite zum Vorschein. Aber! Es hat sich gelohnt. Ein wundervoller Ausblick auf die Landschaft und auf Nordkorea.

Was mich ein bisschen enttäuscht hat, war die Tatsache, dass es nur ein Teil der Mauer war. Also man konnte die Mauer jetzt keine 50 km bis hinter die Berge verschwinden sehen. Der vorhandene Teil der Mauer war in einem Top-Zustand. Also für die Touristen frisch restauriert.  Auf der Mauer sprach mich auch ein Ehepaar mit Kind an. Sie hielten die Kamera hoch. Da mein Chinesisch noch nicht verhandlungssicher ist, wollte ich die Kamera ergreifen und von der Familie ein Foto schießen. Aber der Mann machte mir mit Handzeichen klar, dass ich mit aufs Foto sollte. Also steht wahrscheinlich in irgendeinem  chinesischen Wohnzimmer  ein Bild von mir mit einer chinesischen Familie und ziert den Kamin.

     

 

 

Nach einem kurzen Snack ging es weiter zu der zerstörten Brücke, die das chinesische mit dem nordkoreanischen Land verband. Eigentlich war es recht interessant. Aber das besteigen der Mauer hat mir doch zu schaffen gemacht.

Montagabend bin ich dann mit meinem chinesischen Kommilitonen Gabriel essen gegangen. Er wollte mir eine landes- bzw. ortübliche Speise präsentieren. Ich bin ja bekanntlich nicht der große Fischesser, aber da Dalian eine Stadt am Meer ist, komme ich wohl nicht drum herum eine der lokalen Spezialitäten zu kosten. Arowana war die Spezies die wir aufgetischt bekamen. Zwei an der Zahl, bestückt mit einer Chillisoße und Pommes frites.  Und ich muss sagen: Sehr lecker. Zudem gab es noch sowas wie Chicken. Aber mit Knochen. Gabriel sagte, man könne den Knochen auch mitessen, weil er nicht so hart ist! Ich bin seiner Empfehlung nicht gefolgt! =)

 

    

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21. September 2012

Wir schreiben Dienstag, den 18.09.2012. Ich stehe grade im Badezimmer, um mich für die Uni fein zu machen. Auf einmal heulte eine Sirene auf. Diejenigen die beim Bayer arbeiten oder in der Nähe wohnen kennen diese Sirene. Aber die Lautstärke war ein Vielfaches davon, als würde sich die Sirene direkt in der Wohnung befinden. Aufgeschreckt ging ich zu diversen Fenstern und versuchte herauszukriegen  was der Grund für dieses ohrenbetäubende Geheule  war. Scheinbar kein Feueralarm o.ä. Ich blieb ahnungslos.

Bis uns in der Uni mitgeteilt wurde, dass es sich um die Erinnerung an den Jahrestag des Angriffs Japans auf die Mandschurei von 1931 handelt.

In den frühen Abendstunden bin ich dann mit Stefan an der Promenade joggen gegangen, was einen zweitätigen Muskelkater zur Folge hatte. Dass die Luftverhältnisse, trotz der Nähe zum Meer, nicht die Besten sind wussten wir bereits. Tausend Gerüche die man einatmet. Teils bekömmlich, größtenteils nicht.

 

 

 

Am nächsten Tag hatte ich bereits zur ersten Stunde Uni. Das bedeutet 7:30 die Bahn nehmen. Die chinesischen Bahnen haben Eingänge, die auch wirklich nur zum Einsteigen vorgesehen sind und das Selbe gilt für die Ausgänge, nur umgekehrt =). Das zu wissen ist von Vorteil, da man sich ansonsten beim Aussteigen gegen eine Menge hereinstürmender Chinesen beweisen muss.

An den Eingängen sitzen die Kontrolleure hinter einer Box, wo man die Fahrgebühr in Höhe von einem Yuan (12 Cent) reinschmeißt. In den frühen Morgenstunden ist die Bahn dermaßen überfüllt, dass man keinen Haltegriff braucht. Wie immer versuchte ich mich direkt schon in die Nähe einer Ausgangstüre zu positionieren. In Deutschland wäre die Bahn einfach an den Haltestellen vorbeigefahren. Vor allem weil die Bahn alle 5-10 Minuten kommt. Aber hier nicht so. Da gelten auch die Ein- und Ausstiegsreglungen nicht mehr. Also musste ich mich letzten Endes doch wieder durchkämpfen. Aber ich habe mich ja schon angepasst. Mit Ellbogeneinsatz geht‘s dann =)

 

Der morgendliche Appell (sieht man jeden Morgen aus der Bahn) :

 

 

Gestern hat mich dann mal das Verlangen auf deutsche Hausmannskost aufgesucht. Ich habe nichts gegen chinesisches Essen, aber es gibt doch nichts über die deutsche Ess- und Trinkkultur. Es trieb uns in das Paulaner-Brauhaus, unweit von unserer Wohnung entfernt. Von der Dachterrasse aus hat man einen herrlichen Blick aufs Meer. Als ich dann das Weizen und die Käsespätzle mit Schweinefilets serviert bekam, befand ich mich im 7. Himmel 😉

 

     

 

Aber der „deutsche Abend“ wäre nicht Vollkommen gewesen, wenn wir uns nicht den Kranz Kölsch zu Gemüte geführt hätten. Wir hatten Blut geleckt. Und obwohl die Preise horrend sind haben wir uns dann noch ein bis zwei Kränze mehr gegönnt.

Folglich der hohen Preise, sind vorwiegend die Besserverdienenden anwesend. Wir saßen unmittelbar in der Nähe von einer großen Tafel. Diese wurde dann in den späteren Stunden von den Mitarbeitern eines Energieunternehmens besetzt. Unsere Trinksprüche fanden sofort Anklang. Es dauerte nicht lange, bis der Boss an unseren Tisch kam und uns ausfragte, wo wir denn herkommen würden etc. Zum Glück war auch ein Amerikaner anwesend, ansonsten hätten wir den sichtlich angeschwipsten Herren wohl nicht verstehen können. Um die deutsch-chinesische Freundschaft zu vertiefen, wurden wir dann von dem überaus netten Herren eingeladen. Also mussten wir nichts bezahlen.

Zero, Nada, Bu! 😀

Gelungener Abend! Das schreit nach Wiederholung!

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17. September 2012

Da sich in den letzten Tagen nichts großartig Erwähnenswertes ereignet hat, möchte ich euch heute etwas Wissenswertes über die Menschen, die Kultur und Gewohnheiten erzählen. Vielleicht mit dem ein oder anderen Vorurteil aufräumen oder Vorurteile bestätigen:

 

 

Fingernägel

Erstaunlich viele Chinesen (bis jetzt habe ich es nur bei der männlichen Spezies entdeckt) schneiden sich scheinbar einen der beiden Fingernägel vom kleinen Finger nicht. Unsere Vermutung ist, dass sie den überaus langen Fingernagel dazu nutzen um irgendetwas zu zeigen. Quasi wie unser Zeigefinger. Ob die chinesische Bezeichnung für den kleinen Finger auch Zeigefinger bedeutet wurde mir bis jetzt noch nicht vermittelt.

 

 

 

Essen

In China gibt es nichts was es nicht gibt. Nahezu jeden Tag entdeckt man neue Essenskreationen.  Die Palette reicht von Gurkenkaugummis, über Erbseneis. Ansonsten alles was das Tier hergibt. Füße, Köpfe, Ohren Herzen, Pansen und, und, und.  Es gibt viele Straßenstände die mehr oder weniger Grillstände sind. Dort gibt es größtenteils Fleisch. Die Fleischspieße liegen dann vorwiegend offen herum. Die, nennen wir es mal Grillmeister, bereiten das Fleisch dann auch offen auf der Straße zu. Das Fleisch an sich scheint auch immer relativ frisch zu sein, aber nicht die Scheidebretter auf denen zubereiten wird. In puncto Hygiene darf man nicht zu zimperlich sein. Es wird auch vegetarisch gegrillt. Das Gemüse wird dabei meistens in irgendetwas brotartigem oder in Nudeln eingewickelt. Sieht meistens lecker aus. Doch ein Problem gibt’s!  Koriander! Koriander findet man in vielen Gerichten. Also ich mag es überhaupt nicht.

 

 

 

Nase putzen

Sich die Nase in der Öffentlichkeit zu putzen ist in China nicht üblich. Deshalb sieht bzw. hört man des Öfteren Jemanden inbrünstig die Nase hochziehen. Nach diesem Vorgang wird das hochgezogene dann mit Schmackes auf den Boden gepfeffert. Diese Leute sind der Ansicht, dass die Bakterien nicht im Körper bleiben sollten. Jedoch wird diese Ansicht nicht von allen geteilt.

 

 

 

Bauchfrei

Vorwiegend ältere Herrschaften ziehen mitten am Tag das T-Shirt hoch, reiben und klopfen sich abwechselnd den Bauch. Ein lustiger Anblick. Was für ein Grund dahinter steckt weiß ich nicht. Aber vielleicht werde ich diesen Brauch in Deutschland etablieren 😉

 

 

 

Glück

Glück hat für die Chinesen eine große Bedeutung. An sehr vielen Autos hängen rote Schleifen, meistens an den Felgen.

Die Zahl 4 ist eine Unglückszahl. Das wird wahrscheinlich auch der Grund sein, warum wir die Wohnung im 4. Stock so günstig bekommen haben 🙂 Die zweite Wohnung auf dieser Etage steht ebenfalls leer.

Wenn man sich eine SIM-Karte kauft, ist der Preis auch von den beinhalteten Nummern abhängig. Bedeutet, wenn sich in der Nummer mehrere 4en befinden, wird’s billig 🙂

 

 

 

Vehrkehr

Mir ist bewusst, dass ich schon mehrfach über den Verkehr berichtet habe. Bis dato habe ich immer gedacht, dass die kuriose Fahrweise anscheinend funktioniert, da ich in den ersten 10 Tagen keinen Unfall gesehen habe. Diese Theorie musste ich jedoch verwerfen, als ich an einem Tag 4 Unfälle beobachten konnte. So stelle ich mir den Verkehr auch in Deutschland vor, wenn nur Frauen hinter dem Steuer sitzten würden =)

 

 

 

Alle Angaben sind ohne Gewähr und entstammen meinen persönlichen Eindrücken. Eine Verallgemeinerung für das ganze Land kann nicht daraus abgeleitet werden!

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13. September 2012

Gestern ist nichts Sonderbares passiert. Zumindest nichts was erwähnenswert wäre. Ein normaler Tag in der Universität. Nach der Uni haben wir den Mädels – Karin, Leona und Timo 😉 – beim Umzug in die neue Wohnung geholfen. Anschließen sind Timo und ich ins Fitnessstudio gegangen. Auf dem Weg von der Wohnung zum Gym sind wir an einer Schule vorbeigekommen. Ein Schüler stand am Fenster und rief “Laoweiiiiii“, was so viel heißt wie Ausländer. Aber in China ist es kein negativer Begriff. Ganz im Gegenteil. Chinesen freuen sich immer, wenn sie einen Laowei treffen. So auch hier. Wir winkten dem Jungen zu. Mit einem Mal standen schätzungsweise 50 Schüler an den Fenstern und riefen uns zu oder eher gesagt feierten uns. Ich habe das Gefühl, dass wenn man  den Chinesen Aufmerksamkeit schenkt, freuen sie sich sehr.

 

 

 

Same procedere in der Uni. Heute war das erste Mal Marketing. Nach der Stunde hatte ich 4 neue Handynummern. Man lernt jeden Tag neue Leute kennen. So viele Namen kann sich kein Mensch merken. Ausländer sind hier so beliebt.

 

 

 

Gestern ist die Summerschool angekommen ist. Die Summerschool ist ein Programm der FH Köln in dem die mitwirkenden Studenten das Land für 6 Wochen kennenlernen können.  Nach einem Aufenthalt in verschiedenen Städten in China, sind sie dann gestern in Dalian angekommen. Hier werden sie dann auch noch 2 Wochen verweilen. Dabei stehen dann wohl auch Vorlesungen und Prüfungen auf dem Programm.

Nach dem Unterricht trafen sich dann die deutschen Austauschstudenten (16 Leute; wenn man Arnie und Stefan – die Österreich-Crew – dazu nimmt), die Summerschool (20 Leute)  und die chinesischen Studenten, die Deutsch studieren (8 Leute). Und auf ging es zur Stadtrundfahrt. Nach einem kurzen Halt am Xianghai Square – hatte ich schonmal erwähnt als größten Platz Asiens –  sind wir dann mit dem Bus weiter zum “Park der Arbeiter“ – leider kann ich euch nicht sagen warum der Park so heißt. Leider konnte ich der weltweit bekannten Suchmaschine diesbezüglich auch keine Informationen entnehmen. Auf der Fahrt dorthin saß ich neben „Claudia“, nicht irritieren lassen, sie ist eine Chinesin, die aber sehr gutes deutsch spricht. Sie erzählte mir auch etwas zu den chinesischen Sternzeichen: Stier, Ochse, Ratte, Schlangen etc. Im Gegensatz zu den deutschen Sternzeichen, gelten die chinesischen für ein ganzes Jahr. Claudia merkte an, dass es auch eine gute Gedächtnisstütze ist, um sich das Alter von Jemandem zu merken.  In besagtem Park befindet sich von jedem dieser Sternzeichen ein lebensgroßes Exemplar.

 

Ich neben meinem Sternzeichen (Tiger):

 

 

 

Später sind wir dann mit der Seilbahn auf den Berg gefahren, wo ich der Fernsehturm der Stadt befindet. Wie in Leverkusen der Wasserturm ist der Fernsehturm eines der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Aber ich würde mal behaupten, dass die Aussicht hier um Einiges atemberaubender ist.

 

 

Um vom Berg wieder nach unten zu kommen gab es 2 Möglichkeiten: Seilbahn oder Rodelbahn. Da wir uns etwas beeilen mussten um wieder rechtzeitig am Bus zu sein entschieden wir uns für die schnellere Variante – Rodelbahn.

 

 

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11. September 2012

Die neue Woche hatte begonnen. Und pünktlich zum Wochenstart hatte sich mein Magen wieder erholt. Bevor es um 10 Uhr mit der einzigen Vorlesung an diesem Tage “Foreign Trade in China“ losging, hatten wir noch eine kurze Instruction von Steven (Leiter der Abteilung für Auslandsstudenten) bekommen. Jetzt waren auch alle 14 deutschen Studenten anwesend, sowie zwei weitere aus unserem Nachbarland Österreich.  Steven gab dann allen nochmal Hinweise wie „passt auf den Verkehr auf“, „esst nicht an den Strassenständen“ und und und. Also für uns nichts Neues. Solche Sachen sollte man ja auch wissen, wenn man sich schon seit 2 Wochen in dem Land aufhält. Was ich noch nicht wusste, dass Deutsche langweilig, Franzosen elegant und Engländer lustig sind! So versicherte Steven, der schon viel in Europa unterwegs war. Sehr interessant =)

Nach dem kurzen Vortag hatten wir dann die besagte Vorlesung. Das Fach wird von einer Chinesin, schätzungsweise in meinem Alter, gelehrt. Was soll ich sagen? Interessant ist was anderes, aber es war ok.

 

Schließlich haben wir uns nach dem Unterricht über den Campus zur „Fressmeile“ begeben. Auf dem Weg ertönte über die Lautsprecher (die rund um den Campus an den Bäumen hängen) der Titelsong des FC Bayern „Stern des Südens“ mit anschließender Durchsage. Ein wenig Heimatgefühl kam auf, aber auch nur ein wenig.

An diesem Tag schien die Sonne und wir hatten geschätzte 30 Grad. Also haben wir den Nachmittag am Strand verbracht. In 1-2 Wochen soll es kälter werden, also musste das Wetter noch ausgekostet werden.

 

 

 

Am heutigen Tage hatten wir wieder den Chinesischkurs. Diesmal waren wirklich alle Studenten anwesend. Zudem hatten sich noch 4 ausländische Lehrer in der Vorlesung eingefunden. Unter Anderem haben wir zum Lernen einen chinesischen Kindersong mehrmals gehört. Dazu mussten wir natürlich alle aufstehen und die entsprechenden Bewegungen machen. Übersetzt ging der Songtext wie folgt: „Oben, unten, links, rechts, vorne, hinten, Mitte“ in verschiedenen Varianten. Sehr amüsant. In der nachfolgenden Vorlesung ging es dann weniger spektakulär zu Sache. Wir haben den Film „Inconvienient truth“ über die Kampagne von Al Gore gesehen. Da der Raum mit circa 40 Chinesen gefüllt und die Fenster geschlossen waren, tat ich mich sehr schwer nicht einzuschlafen.

 

Anschließend wollten Timo, Stefan und ich unseren Kreislauf ein bisschen in Schwung bringen und haben die Tischtennishalle auswendig machen können. Schätzungsweise 20 Tischtennisplatten waren in einer alten Basketballhalle Reih an Reih gestellt.

 

Ich in Aktion:

 

 

Danach sind wir mit der Anhängerschaft zum „Hot Pot“en gegangen. In einem Hot-Pot-Restaurant steht in der Mitte des Tisches eine Art Herdplatte. Man kann wählen zwischen Healthy Water und Spicy Water. Dieses Wasser wird dann in einem Wok auf dem Herd zu kochen gebracht. Dazu wählt man das Gemüse und das Fleisch seines Geschmacks oder eher Vertrauens 😉 Ich muss sagen, ein cooles Konzept und es war echt lecker.

 

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8. September 2012

Am Freitag sind wir zu IKEA. In der Tat, das schwedische Möbelhaus hat sich auch in dem kleinen Örtchen Dalian niedergelassen. Wie ihr auf den Fotos von der Wohnung sehen könnt, haben wir zwar eine vollständig möblierte Behausung, jedoch sind die vorhanden Bettdecken und Kissen jetzt nicht so der Knaller. Fühlt sich nicht so gut an und riecht auch nicht so gut. Also musste etwas Frisches her.

Die legendären “IKEA“-Hotdogs durften natürlich nicht fehlen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass der chinesische Hotdog jetzt nicht wörtlich verstanden wurde. Zugegeben. Etwas landestypische durfte nicht fehlen, also gab es noch Würstchen am Stiel. Hmmmm. Noch etwas Landestypisches. Stehklos. Findet man überall.  Da braucht man kräftige Beine. Und um die zu bekommen sind Timo und ich ins Fitnessstudio gefahren. Hauke hat sich für die bequemere Variante entschieden und möchte von nun an in das Fitnessstudio gehen, welches sich in unmittelbarer Nähe unserer Wohnung befindet.

 

 

 

Am Abend haben wir dann eine erneute Wohnungsparty geschmissen.  Diesmal war auch die chinesische Patin von Hauke da, Eve. Und ihr bester Freund Gabriel. Die chinesischen Studenten wohnen in den Studentenwohnheimen auf dem Campusgelände. Je nach finanziellem Sponsor, wohnen sie dann mit 2-8 Personen auf einem Zimmer. True Story. Die Dormitories schließen abends um 11 Uhr, so dass sie nicht oft die Möglichkeit haben feiern zu gehen. Einige Amis waren auch bei uns zu Gast, so dass unsere Wohnung gut besucht war. Mit fortlaufender Zeit, wurde es geringfügig lauter. Zum Ärgernis unser Nachbarn.  Nach einer persönlichen Abmahnung bekamen wir, wegen dem Lärm, Besuch von der örtlichen Polizei. Zum Glück waren wir grade auf dem Weg ins JD’s.

 

 

 

Am heutigen Tag sind wir bei bestem Wetter an den Strand gegangen und haben ein paar Bahnen im Meer geschwommen. Manche Asiaten sehen weiße Haut als Schönheitsideal an.  So ein Ganzkörperbadeanzug mit Maske sieht dann schon sehr belustigend aus. Den Rest des Tages habe ich dann in der Wohnung verbracht. Mein Magen hat sich scheinbar noch nicht so sehr an das Essen gewöhnt. Und soviel konnte ich meine Beinmuskulatur noch nicht stählern, dass ich Stunden auf einer Stehtoilette verbringen könnte 😉 Also verbringen ich den Abend vorm heimischen Computer und Fernseher.

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6. September 2012

Der erste “Schultag“ stand vor der Tür. Auf dem Stundenplan stand  “Business Environment“  und “Chinese“. Ich war ein bisschen aufgeregt, so wie ein kleiner Junge bei der Ersteinschulung. Bei “Business Environment“ sind wir ein bisschen zu spät gekommen. Laut  Stundenplan sollte die erste Vorlesung um 9 Uhr beginnt, aber eigentlich fängt sie schon um 8 Uhr an (da kannte sich Jemand wohl nicht sooo gut mit Excel aus)

Also kamen die „“german guys“, wie uns Ms. Cartthright (kommt aus Kanada) begrüßte,  ein wenig verspätet. Der Raum war in etwa mit 30 Chinesen gefüllt.  Keine sonstigen Auslandsstudenten anwesend. Also mussten wir uns den classmates kurz vorstellen. Zum Glück standen aber noch keine Diskussionsrunden an.

Die nächste Stunde hatten wir bei  Aaron (Clevland, Ohio), Chinese Language. Ein sehr lustiger und netter Prof. In den 2×50 Minuten hatten wir jedoch noch kein Chinesisch, weil noch Leute von der Uni Mainz fehlten! Deshalb hatten wir wieder eine Vorstellungsrunde, ein bisschen ausführlicher. Dann hat uns Aaron noch in die Bibliothek gebracht, um das Chinesisch-Buch zu kaufen.

 

 

 

Nach den Vorlesungen haben Timo, Hauke und ich uns im Fitnessstudio angemeldet. Es ist ein super neuer Laden und von der Ausstattung genau wie in Deutschland. Die Preise sind gleichwohl auch wie in Deutschland. Zum Glück  hatten wir zwei unserer „student buddies“ dabei, die für uns den Vertrag ausgehandelt hatten: 3 Monate = 800 Yuan (100 Euro).  Aber da das Gym direkt am Unigelände lag  und wir kein anderes kannten unterschrieben wir, was wir später noch bereuen sollten.

 

Gegen Abend haben wir uns dann ENDLICH mit der Maklerin getroffen. Ich stelle später noch ein paar Fotos online, damit ihr sehen könnt, wie wir die letzten Tage in dem Hotelzimmer gehaust haben. Teileweise haben wir  zu Dritt in einem Bett gepennt. Und das für nunmehr 4 Nächte. Timo hatte sich doch kurzfristig dazu entschlossen sich eine Bude alleine zu nehmen, da der noch eine Hausarbeit schreiben muss und dann eher seiner Ruhe braucht. Das kam uns sehr zu Gute, weil Cindy uns in der “Nähe“ der Uni nur eine 4-Zimmerwohnung anbieten konnte. Diese haben wir dann auch gegen 19 Uhr besichtigt. Das Gelände auf dem sich das Gebäude befindet ist echt super schön.  Blick aufs Meer, Springbrunnen vor der Tür etc. Um in den Gebäudekomplex (welcher aus mehreren Hochhäusern besteht) reinzukommen muss man erst am Pförtner vorbei. Um auch nochmal auf das Fitnessstudio zurück zu kommen. Direkt in unserem Wohnhaus befindet sich Eins im Keller. Uuuund es ist um einiges billiger. Schade Schokolade….

Die Wohnung ist sehr westlich. Man betritt die Wohnung und steht quasi direkt im Wohnzimmer. Welches ich auch als das schönste Zimmer empfinde. Zur linken Seite ist ein großer Esstisch aus Massivholz, rechts ist dann die Couchreihe mit einem großen Flatscreen. Von der Couch kann man auch direkt durch die riesige Fensterfront aufs mehr gucken. Die Schlafzimmer sind sehr unterschiedlich. Zwei von den Vieren sind auch Durchgangszimmer. Aber wir haben uns relativ schnell geeinigt, wer welches Zimmer bekommt.

 

 

 

Am Mittwoch sind wir dann umgezogen. Die Küche und Badezimmer waren jetzt nicht wie neu, also haben wir groben Hausputz vorgenommen. Aber selbstverständlich haben wir nicht zu viel Putz betrieben, da wir am Abend eine Einweihungsparty organisiert haben. Die inzwischen eingetroffenen, restlichen Austauschstudenten aus Germany sind gekommen  und Iiiiiihhiiii ist auch mit einer  Freundin gekommen. Es war ihre erste Party. In China ist so etwas sonst nicht üblich.Nach den üblichen Partyspielen sind wir dann zu späterer Stunde in den Club “Suzi Wong“ gegangen und haben den Abend so schön ausklingen lassen. Schön wars!

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Gestern sind wir mit alle Mann Downtown gefahren. Ganz oben auf der Checkliste stand: Digi-Cam kaufen. Aber zu Erst gingen wir in eine Art Shoppingmall, die sich in mehreren Kellerebenen eines Gebäude befand. Die Preise für Kleidung war jetz, für chinesische Verhältnisse, recht teuer. Zudem waren die Fälschungen nicht mit denen aus Peking vergleichbar (wie die jungs mir berichteten). Allerdings kaufte ich mir trotzdem einen Dieselgürtel für umgerechnet 12 Euro. Anfangs wolltedie Verkäuferin 35 Euro haben. Aber sie versicherte mir,dass es sich um echtes Leder handelt, in dem sie mit zwei ausgetreckten Zeigefinger an ihrem Kopf, den Stier mimte.
Ansonsten war das Runterhandeln der Ware in dieser Shoppingmall nicht machbar. Anders verhielt es sich wieder im Elektronikfachmarkt nebenan.

 

 

Die Dame aus der Abteilung für Kameras wollte mir zuerst ein pinkfarbenes Samsungmodell andrehen, versicherte aber, dass es dieses auch in Schwarz und in Silber gibt. Als ich den Preis dann auf 80 Euro runtergehandelt hatte, gabs doch keine andere Farbe mehr. Aber keine Angst! Ich hab mich dann für ein anderes Model entschieden und bin jetz endlich im Besitz einer Kamera. 😀 In der Gallery hab ich jetz einfach mal die ersten Fotos reingestellt.
Nach dem Shoppen sind wir dann an den Zhongshan Square (der größte Square Asiens) gegangen. Der Square liegt auch direkt am Meer.

 

 

 

Heute waren wir dann in der Uni uns einschreiben. Dabei musste ich mir sinnbildlich auf die Schulter klopfen, da ich der Einzige war der alle Dokumente dabei hatte. Die Anderen haben dann auch ihre Paten bekommen. Alle haben ein Mädel zur Seite gestellt bekommen. Alle, außer Arsene. Er fands nicht so lustig 😀
Die meisten Chinesen verpassen sich Europäische oder amerikanische Namen, damit wir sie uns besser behalten oder aussprechen können. Timos PatIN heisst „Niels“, sehr amüsant.

Steven, der Leiter der Abteilung für die foreign students, sagte uns auch das wir an dem Sportfest der Uni teilnehmen sollten. Das soll wohl echt riesig sein.  Ich habe auch schon das Stadion gesehen, das grade gebaut wird. Sehr schön. Ich glaube es würde auch die Bedingungen für ein Bundesligastadion erfüllen 😉 Die Auslandsstudenten müssen sich mal wieder von der guten Seite zeigen, sagte Steven. Wir werden es sehen. Ich hoffe, ic werde die nächsten Tage einen Sportladen finden, der Schuhe in meiner Größe hat!

Nach dem Einschreiben haben wir uns mit zweien der Patinnen getroffen. Nach einem Besuch beim Fotografen (Fotos für die Studentenausweise etc.) sind wir in die Stadt, um uns zu stärken. Nun sind wir wieder im Hotel gelandet. Morgen treffen wir uns dann auch mit Cindy, der Maklerin. Endlich! Solangsam wirds nämlich echt eng auf dem Hotelzimmer. Und so ein Leben aus dem Koffer ist echt anstregend.

Gleich wird dann wieder der SPA-Bereich aufgesucht, um uns mental auf die morgen beginnenden Vorlesungen vorzubereiten.

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1. September 2012

Heute sind wir am Mittag zum „Markt“ gegangen. Zuvor haben wir uns gut gestärkt an einer „Fressmeile“.
Mein Fehler war, zu denken, dass die rote, scharfe Soße der in den chinesischen Läden in Deutschland ähnelt. Böser Fehler 😉 Sie war doch um einiges schärfer.

 

 

Nach 3 Tagen musste ich mir mal eine chinesische Sim-Karte besorgen. ich glaube, ich hatte noch nicht erwähnt, dass hier sogut wie kein Mensch Englisch spricht, also nicht mal ein Wort! Deshalb ist das Besorgen solcher Sachen nicht das Einfachste. Aber Mithilfe meiner App „Chinesisch-Deutsch“ habe ich auch das hinbekommen.
Später sind wir auf die Suche nach einem neuen Hotel für die nächsten Tage gegangen. Den Jungs war das Alte zu teuer geworden. Mein Hotel war sogar noch etwas teuerer und vom hygenischen Standard etwas schwächer.

Also bin ich ins Hotel gefahren, um einen Tag früher als geplant auszuchecken. Diese Angelegenheit stellt sich doch etwas komplizierter da.
Wieder kein englischsprechendes Personal. Es dauerte etwas länger und die Dame an der Rezeption war sichtlich genervt. Was 2 Stunden später auch auf mich zutreffen sollte. Solange brauchte ich nächlich in etwa, um ein Taxi zu bekommen!!! Rush Hour!!! Die Straße war brechend voll, genau wie die Taxen. Während der Taxifahrt sah man an fast jeder Ecke Chinesen, die so etwas wie Servietten verbrannten. Scheinbar irgendein religöser Tag. Der Anblick war aber echt faszinierend.

 

 

Heute sind wir in das neue Hotel gezogen

Sicht aus dem Hotelzimmer

 

 

Das Gute daran ist, direkt nebenan ist ein SPA 😀 Für 40 Yuan kann man sich hier in die Sauna begeben. Man kommt sich so ein bisschen wie im alten Rom vor. Alles vom Feinsten.
Überall stehen Bedienstete die dir alles anreichen. Nach dem Saunieren, bekommt man eine Art Bademantel und kann sich in das darüber gelegende Stockwerk begeben.
Dort stehen super bequeme Liegesessel mit integriertem Ferseher, wie in dem Film „Rush Hour“ mit Jackie Chan. Auch hier sind wieder eine Schar von Bediensteten und stehen dir zur Verfügung, wenn du ein Drink haben möchtest, eine Fußmassage oder sonst irgendeinen Wunsch hast. Er wird erfüllt.
Später haben wir noch über einen Stream Bundesliga auf dem Hotelzimmer geguckt und den Abend mit einem 2:0-Sieg schön abrunden können 😉

 

P.s. sorry für die wenigen Bilder. Ich hoffe ich komme morgen dazu eine Fotokamera zu kaufen 😉

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