Am Freitag wurde das Sightseeing Wochenende eingeläutet. Zuerst stand der Historische Hafen auf dem Plan. Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Die Strecke mit dem Taxi zufahren, wäre wahrscheinlich doppelt so schnell gegangen und auch nicht wirklich teuer gewesen! Aber wir wollten uns auch mal mit einem landestypischen Bus auf Reisen begeben. Der Bus ist mit geschätzten 20 Km/h gefahren. So dauerte die Reise circa eine Stunde. Aufgrund der gedrosselten Geschwindigkeit hatte man zumindest die Chance die Landschaft zu genießen. Überall mehr oder weniger dasselbe Bild. Ein Gebäude nach dem Anderen wird aus dem Boden gestampft. Umgeben von hohen, mit Wald bestückten Bergen. Wirklich sehr ansehnlich. Was ich auch jedes Mal wieder faszinierend finde, sind die Bambusgerüste, die extreme Höhen annehmen können. Wir sind so gut wie die komplette Zeit parallel zur Bahnschiene gefahren, die im Moment gebaut wird.
Im Örtchen angekommen, wurden wir direkt von 4 Taxifahrern in Empfang genommen. Sie haben uns auf einer Stadtkarte die Sehenswürdigkeiten gezeigt und uns den Preis vorgeschlagen. Nach kurzem verhandeln bzw. überlegen, haben wir uns dann für die Friedhof und den alten Leuchtturm entschieden. Der Friedhof war riesengroß und wurde zu Ehren der gefallenen Soldaten der roten Armee, die an der russischen Ostfront an der Seite der Alliierten gegen das Kaiserreich Japan kämpften, errichtet.
Danach sind wir zur der Aussichtsplattform gefahren, auf der sich auf der alte Leuchtturm befand. Wiedermal eine schöne Kulisse, trotz des bewölkten Wetters und des Nebels.
Nächste Woche geht 1/5 der Menschheit in den Urlaub. Die goldene Woche steht an. Zu der Zeit finden auch keine Vorlesungen statt. Also dachte ich mir: Zeit für das Entdecken neuer verrückter und skurriler Sachen.
Die Jungs aus Mainz (Micha, Sebastian & Flo) hatten den Ausflug nach Peking schon gebucht. Netterweise darf ich mich ihnen anschließen. Also habe ich den Flug und das Hostel vom 27.09. bis zum 06.10. gebucht. Am gleichen Tag bekam ich eine Mitteilung per Mail, dass meine Kreditkarte nicht gedeckt war. Also buchte ich Geld von meinem Girokonto um. Am nächsten Tag (hier war ich davon ausgegangen, dass die KK nun über ausreichend Kapazität verfügt) buchte ich den Flug erneut. Es kam wie es kommen musste! Am Montag bekam ich einen Anruf vom Reiseanbieter! Meine KK wäre nicht gedeckt. Letztenendes habe ich den Flug über eine Notkreditkarte (danke Flo K.) gebucht. Ähnliches passierte mit der Buchung des Hostels. E-Mail bekommen. Falsches Datum. Anruf beim Hostel. Missverständlichkeiten beseitigt (hoffentlich) Also geht es am Donnerstag auf nach Beijing.
Am Sonntag sind wir mit dem Bus nach Dadong. Der Ort liegt direkt an der nordkoreanischen Grenze. Die Fahrt dauerte circa 4 Stunden. Eigentlich sollten die kleinen Busse (Kategorie Mitsubishi aus den 70ern) Platz für 8 Mitfahrer bieten. Naja, wir waren zu sechst und kamen gerade so mit den Plätzen aus. Wir hatten echt einen verrückten Busfahrer. An der Landstraße worauf wir fuhren wurde eine neue Straße angebaut. Allerdings war diese noch abgesperrt. An dem am Boden liegenden und überfahrenen Verkehrsschild konnte man erkennen, dass Jemand die Blockade schonmal durchbrochen hat. Mich würde nicht wundern, wenn es der unsrige Busfahrer dies verursacht hat. Als der Busfahrer sein Fahrzeug getankt hatte, scheinbar ist der Tank ein bisschen löchrig. Im Bus roch es so, als wäre die Tankladung komplett im Bus gelandet. Immerhin war der Geruch dann nach 10 Minuten von fauligen Fischgeruch übertüncht worden.
In Dadong angekommen, haben wir dann die Mauer erklungen. Dabei kamen meine sportlichen Defizite zum Vorschein. Aber! Es hat sich gelohnt. Ein wundervoller Ausblick auf die Landschaft und auf Nordkorea.
Was mich ein bisschen enttäuscht hat, war die Tatsache, dass es nur ein Teil der Mauer war. Also man konnte die Mauer jetzt keine 50 km bis hinter die Berge verschwinden sehen. Der vorhandene Teil der Mauer war in einem Top-Zustand. Also für die Touristen frisch restauriert. Auf der Mauer sprach mich auch ein Ehepaar mit Kind an. Sie hielten die Kamera hoch. Da mein Chinesisch noch nicht verhandlungssicher ist, wollte ich die Kamera ergreifen und von der Familie ein Foto schießen. Aber der Mann machte mir mit Handzeichen klar, dass ich mit aufs Foto sollte. Also steht wahrscheinlich in irgendeinem chinesischen Wohnzimmer ein Bild von mir mit einer chinesischen Familie und ziert den Kamin.
Nach einem kurzen Snack ging es weiter zu der zerstörten Brücke, die das chinesische mit dem nordkoreanischen Land verband. Eigentlich war es recht interessant. Aber das besteigen der Mauer hat mir doch zu schaffen gemacht.
Montagabend bin ich dann mit meinem chinesischen Kommilitonen Gabriel essen gegangen. Er wollte mir eine landes- bzw. ortübliche Speise präsentieren. Ich bin ja bekanntlich nicht der große Fischesser, aber da Dalian eine Stadt am Meer ist, komme ich wohl nicht drum herum eine der lokalen Spezialitäten zu kosten. Arowana war die Spezies die wir aufgetischt bekamen. Zwei an der Zahl, bestückt mit einer Chillisoße und Pommes frites. Und ich muss sagen: Sehr lecker. Zudem gab es noch sowas wie Chicken. Aber mit Knochen. Gabriel sagte, man könne den Knochen auch mitessen, weil er nicht so hart ist! Ich bin seiner Empfehlung nicht gefolgt! =)






Schreib mal wieder was, mir ist langweilig auf der Arbeit…und rasier Dich mal 🙂