7. Oktober 2012

Gestern landeten wir im idyllischen Dalian. Vorbei sind die 9 Urlaubstage in Peking. Vorbei ist die schöne Zeit. Nach der goldenen Woche beginnt ab morgen wieder die Uni. Ich muss sagen, Peking ist echt eine super coole Stadt und ich denke sie spiegelt China ganz gut wieder. Auf der einen Seite die historisch alten Hutongs (enge Gassen mit einstöckigen Wohngebäuden) und Sehenswürdigkeiten wie z.B. die „Verbotene Stadt“ oder die „große Mauer“. Auf der anderen Seite wiederrum hoch moderne Wolkenkratzer, die das extreme Wachstum dieses Landes wiederspiegelt.

Ich versuche Euch in diesem „Spezial-Blog“ zu Peking alles Wissenswerte und  erlebte niederzuschreiben. Was nicht so einfach ist. Aufgrund der Masse 😉

 

 

 

Donnerstag Auf geht’s; ab geht’s, 9 Tage Beijing. Auf dem Weg zum Flughafen –Dalian Zhoushuizi International – hat alles reibungslos geklappt. Am Flughafen selbst war ziemlich viel los. Ständig wurden die Flüge von einem Gate zu einem anderen verlegt. So wie Meiner. Also hatte ich noch Zeit mir einen Kaffee zu gönnen. Diese Aktion würde ich im Nachhinein als Fehler bezeichnen. Umgerechnet kostete mich der lauwarme Kaffee 9 Euro. Nachdem wir dann 1 Stunde auf der Rollbahn standen, hob der der Flieger ab gen Beijing. Gut das ich ein „Schnellesser“ bin. Kurz vor dem Abheben wurde das Essen verteilt. Der ältere Herr neben mir, hatte nämlich das Problem über die Startphase sein Essen auf dem Schoß platzieren zu müssen. Aber glücklicher Weise ist alles gut gegangen.

Angekommen in Peking wurde direkt versucht mich über den Tisch zu ziehen. Die Jungs waren schon in den Morgenstunden nach Peking geflogen und warnten mich vor, nicht mehr als 100 Yuan zu zahlen. Der erste Taxifahrer kam auf mich zu und wollte 500 Yuan und ließ auch nicht wirklich mit sich reden. Den nächsten konnte ich runterhandeln. Aber auf unter 200 Yuan wollte er sich nicht einlassen, bis ein Security-Typ kam und den Taxifahrer überzeugen konnte das Taximeter anzumachen. Nach gut 200 Metern Fahrt bot er mir 120 Yuan an! Für eine ¾-Stündige Fahrt schienen mir 15 Euro angemessen. Also willigte ich ein.

 

Den Anderen erging es um einiges schlechter. Sie wurden auf der Straße von zwei Chinesinnen angesprochen. Mit gutem Englisch luden sie zum Teetrinken ein. Scheinbar in ein wahlloses Lokal. Als die Rechnung kam, fielen sie aus allen Wolken. 2789 Yuan!!! Als sie die Rechnung dann nicht bezahlen wollten, rasteten die Mädels förmlich aus. Das Ende der Geschichte: 600 Yuan wurden beglichen. Ich denke das könnte man unter der Kategorie „Lehre fürs Leben“ abhaken.

 

Die Taxifahrt endete in einer der vorher beschriebenen Hutongs. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich hier ein Hostel befinden sollte. Auf einer Kriminellenskala von 1-10 hätte die Straße eine 8 verdient gehabt. Vielleicht kam erschwerend hinzu, dass es schon dunkel war. Heute kann ich sagen,  dass ich vom Hostel begeistert bin. Es ist sauber und hat einen coolen Charme. Hier trifft man Leute aus der ganzen Welt. Belgier, Amerikaner, Kanadier, Engländer, Brasilianer und auch Deutsche (in Peking allgemein sogar ziemlich viele). Das Hostel ist relativ klein. Schätzungsweise 7-8 Zimmer. Wir waren in einem 7er-Zimmer untergebracht, welches gleichzeitig auch das Größte war.

 

Der Aufenthaltsraum des Hostels
Am Abend der Ankunft

 

Der Innenhof

 

 

Freitag Es stand mal wieder Sightseeing auf dem Plan. Da am darauffolgenden Montag der Nationalfeiertag war und die goldene Woche begann und wir den damit verbunden zahllosen Menschenmassen entgehen wollten, haben wir gleich am Anfang die ganzen Sehenswürdigkeiten abgeklappert.  Verbotene Stadt, Platz des himmlischen Friedens, Winterpalast. Die Verbotene Stadt ist wirklich riesig und beeindruckend, grade im Hinblick auf die dahintersteckende Story. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich von der Verbotenen Stadt ein bisschen mehr erwartet hab. Irgendwie waren die Plätze und Gebäude immer gleich. Der Winter Palast hingegen war wirklich nett. Besonders das Ambiente. Der Winterpalast befand sich auf einem kleinen Hügel, umgeben von einem superschönen Park mit See.  Nach einer kleinen Bootstour auf dem See haben wir uns auf eine Rikscha-Fahrt eingelassen. Die Tour-Route führte uns durch ein Hutong, in dem, wenn ich es richtig verstanden habe, die ziemlich reichen Chinesen wohnen. Äußerlich nicht anzusehen. Aber aufgrund der Menge an Kameras die sich in jedem Winkel befinden, schenkten wir dem Rikscha-Fahrer unsern Glauben.

 

  Hab mich auch mal als Rikschafahrer versucht
Die Verbotene Stadt
Flo, Basti, Icke & Micha vor dem Haupteingang zur VS

 

Am Abend wurde uns dann in unserem Hostel die Kunst der Dumblingherstellung gezeigt. Ein Dumbling ist eine Art Teigtasche, die in unserem Fall mit Gemüse und Schweinefleisch gefüllt war. Serviert wurde das Ganze dann wahlweise mit Sojasoße und einer Essigsoße. Das Abendmahl wurde dann gemeinsam am Essenstisch im Innenhof zu sich genommen. Sehr gesellig.

 

 

 

Samstag Bei sommerlichem Wetter haben wir uns den Sommerpalast zur Brust genommen. Ähnlich wie beim Winterpalast befindet sich am Fuße der auf dem Berg gelegenen Sommerhäuschen ein großer See. Mehr kann man hierzu nicht sagen, außer, auch ein schönes Plätzchen.

Da wir uns in Peking befinden, mussten wir natürlich auch die sagenumworbene Peking.Ente zu Gemüte führen. Tim, der Manager des Hostels, empfahl uns ein Restaurant namens DaDong. Dort würde es die beste Pekingente geben, die er gegessen hat. Zudem sollte es ziemlich preiswert sein. Ich stellte mir ein kleines, familiäres Restaurant vor. Pustekuchen.

Als wir mit dem Taxi vorfuhren befanden wir uns mitten in einem modernen, luxeriösen Teil Pekings. Das Restaurant befand sich in einem Einkaufshaus wo sich Marken der Klasse Gucci,niedergelassen haben. Das Restaurant war wirklich von der Extraklasse. Eine Auszeichnung neben der Anderen hing an den Wänden. Ärgerlich. Hatte ich doch kurze Hose, Kapuzenpulli und Flip-Flops an.  Zum Glück gibt’s noch Amerikaner. Die taten es mir gleich, so dass ich mir nicht ganz zu blöd vorkam.

Wir bekamen einen Koch zur Seite gestellt, der die Ente vor unseren Augen in ihre Einzelteile zerlegte. Zu unserer Enttäuschung bekamen wir scheinbar nur die „guten“ Teile serviert, der Rest (der Großteil) verschwand mit dem Koch. Zur Ente wurde diverses Gemüse, Wraps und Soßen gereicht. Zur Feier des Tages haben wir uns noch eine Flasche Weißwein gegönnt (sehr selten in China).

Herr Koch

 

Unser Tisch 🙂

In den Abendstunden haben wir  uns dann ins Nachtleben gestürzt. Auf dem Weg in einen Club ist dann dieses Bild entstanden:

 

Goldig, die Kleine!

 

Ich hab die kleine direkt ins Herz geschlossen. Sie kam direkt auf uns zu gelaufen und wollte auf den Arm genommen werden. Echt putzig die Kleine. Auch wenn sie wahrscheinlich darauf gedrillt wurde, mitten in der Nacht Fotos mit den Touristen zu machen. Die Mutter war Rosenverkäuferin. Bei mir hat der Trick funktioniert.

 

 

 

Sonntag Nach zwei Tagen Sightseeing wollten wir uns auf die Spuren der Fake-Markets begeben.  So ein Fälschermarkt ist aufgebaut wie ein richtiges Kaufhaus. Auf den einzelnen Etagen befinden sich die verschiedenen Kategorien. Beispielsweise befinden sich T-Shirts und Pullover auf der ersten Etage. Ein Geschäft ist an das Nächste gereiht. Allerdings gleicht sich das Sortiment weitestgehend.

Man muss wirklich dickhäutig sein, wenn man sich mehr als 2 Stunden dort aufhalten möchte. Man wird von Jedem angesprochen. „Do you want shoes?“ „Do you want t-shirt“ ….! Wenn man sich dann wirklich für eine Sache interessiert, werden Fantasiepreise genannt. Natürlich fängt man bei seiner Vorstellung der Preise in den ganz niedrigen Regionen an. Standartsprüche wie „you mean Dollar?“, „Are you joking? Folgen! Wenn man nach der Ansicht der Verkäufer zu wenig bietet, werden sie ausfallen und beleidigend. Echt anstrengend. Aber wenn man einiger Maßen die Tricks drauf hat und versucht ein bisschen spaßig zu sein, dann klappt‘s meistens mit einem „guten Geschäft“!

Am Abend sind wir dann zum Night-Market gegangen. Eine enge Gasse umgeben von Fast-Food-Buden und Souvenir-Läden. Über die Straße waren in sanftem rotem Licht scheinenden Lampions gespannt. An einem der schönen Fast-Food-Buden haben wir uns dann diese kleinen Spieße gegönnt.

Die kleinen Skorpione
Der Eingang zum Night-Market

Die Skorpione sind kopflos und die Beine bewegen sich noch. Besonders wenn man sie anpustet 😀 Aber keine Angst, die werden vorher noch frittiert und schmeckten nach Chips.

 

 

3 thoughts on “Peking – Teil 1….”

  1. Die kompletten Bilder von Peking und auch die noch nachzureichenden von Dalian werde ich diese Woche reinstellen. Ich muss jetzt erstmal die 3000 Bilder nach brauchbaren Material durchsuchen 😐

  2. Hallo Flo,
    eure Peking-Reise könnte unter der Überschrift: „Young Germans – Making Beijing in three days“
    geführt werden. Da haben die chinesischen Mitmenschen euch doch echt an beinahe allen touristischen Tricks teilhaben lassen …;-)
    Die Sache mit dem Sommerpalast : Mehr kann man hierzu nicht sagen, außer, auch ein schönes Plätzchen. – solltest du allerdings nochmal überdenken – scheint so, als wäret ihr ohne Infos mit geschlossenen Augen dadurch … Sehr schade!!!! Also beim nächsten Mal etwas mehr damit beschäftigen, dann hast du mehr davon und kannst viele Dinge auch mit anderen Augen erkennen! Die Kultur, die dahintersteht, ist tatsächlich nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, aber unglaublich spannend.
    Schöne Grüße und einen guten Start in die Woche !

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