Wir schreiben Dienstag, den 18.09.2012. Ich stehe grade im Badezimmer, um mich für die Uni fein zu machen. Auf einmal heulte eine Sirene auf. Diejenigen die beim Bayer arbeiten oder in der Nähe wohnen kennen diese Sirene. Aber die Lautstärke war ein Vielfaches davon, als würde sich die Sirene direkt in der Wohnung befinden. Aufgeschreckt ging ich zu diversen Fenstern und versuchte herauszukriegen was der Grund für dieses ohrenbetäubende Geheule war. Scheinbar kein Feueralarm o.ä. Ich blieb ahnungslos.
Bis uns in der Uni mitgeteilt wurde, dass es sich um die Erinnerung an den Jahrestag des Angriffs Japans auf die Mandschurei von 1931 handelt.
In den frühen Abendstunden bin ich dann mit Stefan an der Promenade joggen gegangen, was einen zweitätigen Muskelkater zur Folge hatte. Dass die Luftverhältnisse, trotz der Nähe zum Meer, nicht die Besten sind wussten wir bereits. Tausend Gerüche die man einatmet. Teils bekömmlich, größtenteils nicht.
Am nächsten Tag hatte ich bereits zur ersten Stunde Uni. Das bedeutet 7:30 die Bahn nehmen. Die chinesischen Bahnen haben Eingänge, die auch wirklich nur zum Einsteigen vorgesehen sind und das Selbe gilt für die Ausgänge, nur umgekehrt =). Das zu wissen ist von Vorteil, da man sich ansonsten beim Aussteigen gegen eine Menge hereinstürmender Chinesen beweisen muss.
An den Eingängen sitzen die Kontrolleure hinter einer Box, wo man die Fahrgebühr in Höhe von einem Yuan (12 Cent) reinschmeißt. In den frühen Morgenstunden ist die Bahn dermaßen überfüllt, dass man keinen Haltegriff braucht. Wie immer versuchte ich mich direkt schon in die Nähe einer Ausgangstüre zu positionieren. In Deutschland wäre die Bahn einfach an den Haltestellen vorbeigefahren. Vor allem weil die Bahn alle 5-10 Minuten kommt. Aber hier nicht so. Da gelten auch die Ein- und Ausstiegsreglungen nicht mehr. Also musste ich mich letzten Endes doch wieder durchkämpfen. Aber ich habe mich ja schon angepasst. Mit Ellbogeneinsatz geht‘s dann =)
Der morgendliche Appell (sieht man jeden Morgen aus der Bahn) :
Gestern hat mich dann mal das Verlangen auf deutsche Hausmannskost aufgesucht. Ich habe nichts gegen chinesisches Essen, aber es gibt doch nichts über die deutsche Ess- und Trinkkultur. Es trieb uns in das Paulaner-Brauhaus, unweit von unserer Wohnung entfernt. Von der Dachterrasse aus hat man einen herrlichen Blick aufs Meer. Als ich dann das Weizen und die Käsespätzle mit Schweinefilets serviert bekam, befand ich mich im 7. Himmel 😉
Aber der „deutsche Abend“ wäre nicht Vollkommen gewesen, wenn wir uns nicht den Kranz Kölsch zu Gemüte geführt hätten. Wir hatten Blut geleckt. Und obwohl die Preise horrend sind haben wir uns dann noch ein bis zwei Kränze mehr gegönnt.
Folglich der hohen Preise, sind vorwiegend die Besserverdienenden anwesend. Wir saßen unmittelbar in der Nähe von einer großen Tafel. Diese wurde dann in den späteren Stunden von den Mitarbeitern eines Energieunternehmens besetzt. Unsere Trinksprüche fanden sofort Anklang. Es dauerte nicht lange, bis der Boss an unseren Tisch kam und uns ausfragte, wo wir denn herkommen würden etc. Zum Glück war auch ein Amerikaner anwesend, ansonsten hätten wir den sichtlich angeschwipsten Herren wohl nicht verstehen können. Um die deutsch-chinesische Freundschaft zu vertiefen, wurden wir dann von dem überaus netten Herren eingeladen. Also mussten wir nichts bezahlen.
Zero, Nada, Bu! 😀
Gelungener Abend! Das schreit nach Wiederholung!



BART! sehr nice.
das gefällt mir 🙂
wie männlich 😀
find ich gut!!!